white volvo semi truck on side of road

oder: “Eine Rösterei geht auf Reisen..”

Wir haben unsere Mahlgrad Kaffeerösterei auf die Reise von Kamp-Lintfort nach Herten geschickt. Klingt eigentlich ganz einfach! Ist es auch, nur mit etwas mehr Planung verbunden wie der Umzug vom besten Kumpel. 

Beim Umzug von deinem besten Kumpel, ist die größte Herausforderung: Wer trägt die Waschmaschine in den dritten Stock und das ohne Fahrstuhl. In einer Rösterei heißt die Waschmaschine Kaffeeröster und wiegt in paar Kilo, so ca. 2000. OK, du hast recht dafür muss der nicht in den dritten Stock…

Aber mal vorne angefangen…

Als erstes muss mal die neue Bleibe gefunden werden. Also haben wir die Liste mit den Punkten aufgestellt, was wir denn überhaupt benötigen (mal ein kleiner Auszug):

  • Produktionsfläche
  • Lagerfäche
  • Gute Erreichbarkeit für Lieferanten und Mitarbeiter
  • Büroräume
  • Schulungsraum
  • Möglichst wenig Anwohner in direkter Nähe (eine Kaffeerösterei erzeugt auch manchmal Gerüche)
  • Gasversorgung für die Röstmaschine
  • Optionen für das Anbringen einer Abgas-Anlagen
  • Ein charmantes Ambiente

Dazu gab es dann noch den Wunschtermin 01.01.2022 am neunen Standort zu sein. Also gute drei Monate, bis alles so weit sein sollte.

Eine sportliche Aufgabe, aber machbar, meinten wir.

Also ging das Durchforsten des Internets und der bekannten Portale für die Suche nach Gewerbeimmobilien los. Este Emails wurden formuliert, um das Interesse an für uns geeigneten Immobilien zu bekunden, auch die ersten Telefonate mit Eigentümer*innen und Makler*innen standen an. Schell wurden die ersten Objekte besichtigt, aber das wirklich Richtige war noch nicht dabei. Und da kam der Tipp aus dem Bekanntenkreis, wie wäre es denn mit einer Rösterei auf einem schön gelegenen Spargel- und Obst-Hof, mit Gastronomie und Hofladen? Das hörte sich gut am. In wenigen Minuten war der Kontakt zum Hofeigentümer hergestellt und zwei Stunden später stand die Besichtigung des ehemaligen Schweinestalls an. 

Noch etwas vollgestellt, ein alter Spaltboden, einige Wände, die den Stall in einzelne Abteile trennen und dass ein oder andere was noch nicht ganz nach Rösterei aussah. Aber warum nicht, mit etwas Fantasie konnte man sich schon vorstellen wo der Röster steht und wo mal die Kursteilnehmer den Umgang mit der Espressomaschine erlernen. 

Ein kurzer Austausch zu dem was wollen wir machen, was muss gemacht werden und was brauchen wir, dem Kostenrahmen abgesteckt und das Ganze per Handschlag besiegelt.

Nun stand fest, unsere neue Heimat für die Mahlgrad GmbH ist Herten, auf dem Spargelhof Schulte-Scherlebeck im Erholungsgebiet Ried. Zwischen Herten, Recklinghausen und Marl. 

Der Standort war gefunden. Auch wenn uns klar war, dass der Zeitplan bis zum 1. Januar 2022 mehr als nur etwas sportlich sein wird.
Wände müssen herausgerissen werden, ein neuer Estrichboden muss auf ca. 300qm verlegt werden, das Dach muss abgedichtet und isoliert werden, die Gasversorgung für den Röster organisiert werden, neue Wände eingezogen werden und dann muss ja auch noch der Röster aufgebaut werden.

Also jede Menge Arbeit.

Anfang November war dann erst das Leerräumen angesagt, dann ging es auch gleich an das Entkernen Wände raus, alte Türen weg, alte Leitungen rausreißen usw.

Unsere neue Rösterei war zum ersten Mal in ihrer ganzen Größe zu erkennen. 300 Quadratmeter Fläche. Noch etwas sehr „rustikal“, aber das wird sie, die neuen Mahlgrad Kaffeerösterei.

Bis Ende November wurde dann das Verputzen der Wände organisiert, das alte Holzständerwerk wurde gereinigt und aufbereitet. Und die Fläche für das Verlegen des Estrichs vorbereitet.

Pünktlich zum Start in den Dezember rotierte die Mischmaschine und der Estrich gelanget an seinen Bestimmungsort. Bis zu einer Stärke von 12 cm wurde dieser aufgetragen. 12 cm heißen aber nach Aussage der Fachfirma auch 12 Wochen bis, der Estrich voll belastet werden kann. Das würde unseren Zeitplan komplett sprengen. Also wurde hin und her gerechnet, wie es doch noch klappen könnte den Röster in den Tagen vor Weihnahten doch noch in die Halle zu bekommen. In Tagen von Corona und Handwerkermangel war es eine echte Herausforderung alle nötigen Gewerke und Firmen so zu koordinieren, dass der Röster an einem Tag aufgebaut und entsprechend umgebaut werden kann. Das ist notwendig, wenn die Handwerker nicht über mehrere Wochen gestreckt immer wieder auf den Weg in die Rösterei machen müssen, wenn ein anderes Gewerk wieder den nächsten Umbauschritt abgeschlossen hat. Also haben wir es mit der Unterstützung unserer Partner möglich gemacht, dass alle Gewerke am 21.12.2021 parat stehen, um den Röster umzubauen und in Betrieb zu nehmen.

Aber erst einmal mussten wir uns einen Plan zurechtlegen, wie der Röster mit seinen knapp 2 Tonnen an seinen Bestimmungsort kommen soll. Wir entschieden uns für das Risiko und das Aufstellen des Rösters am genannten Tag, alles mit vielen Gewichtsverteilungsplatten und vielleicht etwas Mithilfe vom Kaffeegott.

Aber vor dem Aufbau kommt bekanntlich der Abbau. 

Am 20.12. hieß es dann nach einiger Vorarbeit an dem vorangegangenen Tagen: Demontage des Rösters. Abbau der Abgasanlage, dann die Anbauteile wie Zyklon, Steuerpult, Waage, Kühlsieb usw. wurden auseinandergeschraubt und auf den LKW verladen. Der eigentliche Röster war dann mit Hilfe des Gabelstaplers nur noch Formsache. Kurz nach Mittag war der 7,5 Tonner LKW fertig beladen. Noch schnell eine Currywurst zur Stärkung und auf geht es die gut 60 Km Richtung Herten. Am gleichen Nachmittag wurde dann mit dem Abladen begonnen. Erst waren schnelle Fortschritte zu sehen. Mit dem Gabelstapler ging das Abladen leicht von der Hand. Aber in der Halle war dann alles Handarbeit, der Stapler war noch zu schwer für den noch nicht ausgehärteten Estrich. Nach einiger Kraftanstrengung stand der Röster dann an seinem Platz. Noch, zur besseren Gewichtsverteilung, auf einigen großen Holzplatten, aber er stand. Der Gasinstallateur legte noch eine Sonderschicht für uns ein und schloss die Röstmaschine noch an die neue Gasleitung an, welche zu unserem neuen Flüssiggastank führt. Weitere Anbauteile wurden nur noch in die Halle geschoben und dann wurde der Feierabend für diesen Umzugstag ausgerufen. Es war ja auch schon spät geworden und am nächsten Tag hieß es wieder früh aufstehen, um die eigentliche Montage des Rösters vorzunehmen. Der Techniker von Giesen war früh vor Ort und wie begannen mit dem Aufstellen der Anbauteile und dem Anschließen des Steuerpultes an den Röster. Gar nicht so einfach so viele Anschlusskabel in die entsprechenden Verschraubungen zu montieren bei 2°C Temperatur in der Halle. Leider hat es beim Aufbau ein Steuerelement zerschossen so, das der Techniker von Weishaupt erst deutlich später mit dem Umbau des Brenners auf Flüssiggas starten konnte. Als das erledigt war konnten wir den Brenner kurz befeuern, aber ohne ein Ersatzteil für die Steuerung war an eine Inbetriebnahme des Rösters nicht zu denken. Also mussten wir diese verschieben, bis die Ersatzteile verfügbar waren und eingebaut werden konnten. Das wurde natürlich vor Weihnachten nichts mehr. Also haben wir uns daran gemacht, weiteres Equipment aus Kamp-Lintfort in die neue Rösterei zu transportieren. Hier galt es gut zu überlegen, welche Geräte und Materialien den kalten Temperaturen in der Halle wohl trotzen konnten. Bisher war die Decke noch nicht isoliert und eine Tür hatten wir auch noch nicht.

Also haben wir nach und nach immer mehr Equipment aus der alten Location nach Herten gebracht und in der ersten Januar Woche waren dann auch die Ersatzteile lieferbar und wurden eingebaut. Der Röster war jetzt funktionstüchtig. In der Zwischenzeit hat auch die alte Abgasanlage ihren Weg an die Decke und durchs Dach gefunden. Eine Tür haben wir jetzt auch, aber einige Dinge fehlen noch, bis wir wirklich fertig sind.

Das Dach ist isoliert und die ersten Wände für unser Büro und den Schulungsraum stehen.

Also ein paar Kleinigkeiten noch und wir sind FERTIG!

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